Nr. 4 HEINRICH II. d. Jüngere, Herzog v. BRAUNSCHWEIG-WOLFENBÜTTEL
Nr. 4 HEINRICH II. d. Jüngere, Herzog v. BRAUNSCHWEIG-WOLFENBÜTTEL
* 1489 Wolfenbüttel † 1568 Wolfenbüttel / Braunschweiger Dom
(1) 1515 ∞ Maria v. Württemberg (s. Nr. 5)
Heiratsalter: ♂ 26 J. ∞ ♀ 19 J. / Kinder: 11
Mätresse: Eva v. Trott / Kinder: 7 (oder 10)
Eltern: Nr. 8+9
Sophia Hedwigs Großvater väterlicherseits: Ein machtversessener Altgläubiger
Heinrich II. d. Jüngere ist eine der Schlüsselfiguren in den konfessionspolitischen Kämpfen zwischen den protestantischen und katholischen Reichsfürsten nach 1517, kulminierend im Schmalkaldischen Krieg (1546/47). Um 1540 war er der wohl prominenteste Reformationsgegner in Norddeutschland. Als Mitglied in katholischen Bündnissen ging es gegen die ‚Ketzerei’ der Protestanten.
Seine Gewaltaktionen gegen Braunschweig und Goslar wie auch gegen seinen Bruder riefen heftige Gegenreaktionen (bis zur Gefangensetzung) des protestantischen Lagers hervor. Letztendlich gelang es ihm nicht, der sich Bahn brechenden Reformation Einhalt zu gebieten. Heinrichs Abneigung gegen die neue Lehre ging so weit, dass er versuchte, einen illegitimen Sohn als (katholischen) Landesherrn zu etablieren. Sogar Luther schaltete sich in diesen Skandal ein.
Eine für Pommern folgenreiche Regelung kam durch Heinrichs politisches Wirken zustande. 1529 brachte er den brandenburgischen Kurfürsten Joachim I. (s. Nr. 12) dazu, Kaiser Karl V. nachzugeben, der von ihm den Verzicht auf den Lehnsherrenanspruch Brandenburgs auf Pommern einforderte (Vertrag von Grimnitz).