Nr. 6 JOACHIM II., Kurfürst v. BRANDENBURG
Nr. 6 JOACHIM II., Kurfürst v. BRANDENBURG
* 1505 Cölln † 1571 Köpenick / Berliner Dom
(2) 1535 ∞ Hedwig, Prinzessin v. Polen (s. Nr. 7)
Heiratsalter: ♂ 30 J. ∞ ♀ 22 J. / Kinder: 5
Mätresse: Anna Sydow *um 1525 † 1575 / Kinder: 2
Eltern: Nr. 12+13
Sophia Hedwigs Großvater mütterlicherseits: Ein auf Ausgleich bedachter Landesherr
Wie schafft man das in einer Zeit, in der sich Katholiken und Protestanten bis auf den Tod bekriegten? Der Konfessionskonflikt zerriss Ehen (so die seiner Eltern), Familien und das Reich. Joachim, mit einer Katholikin verheiratet, wechselte 1540 wahrnehmbar auf die Seite der Lutheranhänger. Gab er dem Druck der Städte nach, in denen die reformatorischen Ideen und Kräfte ständig zunahmen? Seine protestantische Kirchenordnung von 1540, ein Mix aus alten und neuen Zeremonien, fand als einzige die Anerkennung des Kaisers. Ihm diente er im Schmalkaldischen Krieg 1546/47. Er, der Protestant, kämpfte auf Seiten seines katholischen Dienstherrn Kaiser Karls V. Es war die Gelegenheit, auch politische Hausinteressen zu realisieren, z.B. einen Erzbischofsstuhl zu sichern.
Das die Kämpfe befriedende Dokument des Augsburger Religionsfriedens hatte in ihm einen entscheidenden Akteur. Brandenburg ging gestärkt aus diesen Kämpfen hervor. Seine politische Bedeutung im Reich wuchs zusätzlich durch die Sicherung des Anspruchs seines Hauses auf das Herzogtum Preußen.
Seine 2. Gemahlin,. die katholische Königstochter Hedwig (Jadwiga) aus Krakau, brachte den europaweit strahlenden Glanz ihrer reichen jagiellonischen Herkunftsdynastie an die Spree. Und sie hatte mit der Praxis der Ehefrauen linkerhand leidvoll zu leben.