Nr. 12 JOACHIM I., Kurfürst v. BRANDENBURG
Nr. 12 JOACHIM I., Kurfürst v. BRANDENBURG
* 1484 Alt-Cölln † 1535 Berlin / Kloster Lehnin[i]
1502 ∞ Elisabeth v. Dänemark (s. Nr. 13)
Heiratsalter: ♂ 18 J. ∞ ♀ 16 J. / Kinder: 5
Mätresse: Katharina Hornung
Eltern: Nr. 24+25
Sophia Hedwigs Ur-Großvater mütterlicherseits: Ein hartnäckiger Lutherfeind
Mit der Einheirat in das königliche Haus Dänemark gelang den brandenburgischen Hohenzollern ein großer Coup: Die reich ausgestattete königliche Braut verschaffte ihnen Geld, Prestigegewinn sowie eine enge Verbindung zur Wettinerdynastie. Elisabeth war die Nichte von Kurfürst Friedrich d. Weisen, dem zukünftigen Schutzherrn von Martin Luther.
Dass die konfessionelle Spaltung im Reich bis in die Ehe und Familie vordringen würde, war zu Beginn der Ehe nicht abzusehen. Als Elisabeth konvertierte, brüskierte sie der strikte Lutherfeind Joachim in einem Maße, dass sie ins Exil nach Wittenberg zu den lutherischen Verwandten floh. Nicht unerheblich zu Elisabeths Verweigerung der Gehorsamkeit mag Joachims Lebenswandel, seine ständigen außerehelichen Affären, beigetragen haben. So wurde er, der ‚Papist’, zu einem der medial am stärksten bekämpften Gegner der Luther-Anhänger.
Seine Reichspolitik war eher von einem Taktieren geprägt. Basis dafür war die starke Position seines Hauses, das allein zwei Sitze im Kurfürstenkollegium einnahm (der Bruder Albrecht v. B. war Erzbischof von Mainz). Trotzdem konnte er eines der Ziele hohenzollerscher Politik, die Lehnshoheit über Pommern, nicht durchsetzen.
Innenpolitisch kämpfte er unerbittlich gegen das Fehde- und Raubritterwesen, bemühte sich um Ordnung im Land (Landfrieden). Ab 1506 betrieb er die Gründung einer Universität in Frankfurt/Oder, die jedoch in den 1520er Jahren die Studenten an die ebenfalls neu gegründete Wittenberger Universität verlor.
[i] Wikipedia: in Stendal verstorben.