Nr. 16 WILHELM II., d. Jüngere, Herzog v. BRAUNSCHWEIG-WOLFENBÜTTEL
Nr. 16 WILHELM II., d. Jüngere, Herzog v. BRAUNSCHWEIG-WOLFENBÜTTEL
* um 1425 Braunschweig † 1503 Burg Hardegsen / Braunschweig
1444 ∞ Elisabeth, Gräfin v. Stolberg-Wernigerode (s. Nr. 17)
Heiratsalter: ♂ ca. 20 J. ∞ ♀ 16 J. / Kinder: 5
Eltern: Nr. 32+33
Sophia Hedwigs Ur-Ur-Großvater väterlicherseits: Fehde mit Hildesheim
Mit Herzog Wilhelm II. d. Jüngeren und Elisabeth, geb. Gräfin v. Stolberg-Wernigerode, sind wir ganz im 15. Jahrhundert angekommen.
Herzog Wilhelm II. ist ein markantes Beispiel welfischer Territorialpolitik. In dem kleinen Herrschaftsgebiet der Welfen, dem Fürstentum Braunschweig-Lüneburg, wurden die Besitzteilungen „sehenden Auges betrieben“[i] so dass der politische Einfluss der Dynastie sehr beschränkt war, höchstens die regionale Ebene erreichte.
Die Kämpfe um Besitz und Herrschaft reichten bis in die Familie hinein. In der 1482/83 ausbrechenden „Großen Hildesheimer Stiftsfehde“, einer vierjährigen schlimmen kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem Bischof von Hildesheim und der Stadt, trugen Wilhelm und sein älterer Bruder ihre divergierenden Positionen gewaltsam im Bündnis mit den Kriegsparteien gegeneinander aus. Wilhelm nahm den Bruder gefangen und hielt ihn 10 Jahre in Minden in ‚Gewahrsam’, in dem dieser auch starb. Er übernahm dessen Herrschaftsgebiet Calenberg-Göttingen. Seinen beiden Söhnen verweigerte er lange die Erbteilung, änderte jedoch 1495 seine Meinung. Vielleicht als Lehre aus dem ‚Bruderkrieg’?
[i] Vogtherr, Thomas: Die Welfen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hamburg 2014, S. 43.