Nr. 27 CHRISTINA/E, Herzogin v. SACHSEN, Königin v. DÄNEMARK, NORWEGEN u. SCHWEDEN
Nr. 27 CHRISTINA/E, Herzogin v. SACHSEN, Königin v. DÄNEMARK, NORWEGEN u. SCHWEDEN
* 1461 Torgau † 1521 Odense / Odense
1478 ∞ Johann I., König v. Dänemark, Norwegen u. Schweden, Herzog v. Schleswig u. Holstein (s. Nr. 26)
Heiratsalter: ♀ 16 J. ∞ ♂ 23 J. / Kinder: 6
Eltern: Nr. 54+55
Sophia Hedwigs Ur-Ur-Großmutter mütterlicherseits: Eine kämpferische Sächsin
Mit der Heirat Christinas banden die Wettiner die Großmacht Dänemark an sich, erreichten beträchtlichen Prestigegewinn (Königshaus) und etablierten sich neben den Brandenburgern (s. Nr. 53).
Christinas wettinisch-ernestinische Herkunftsfamilie prägte die Geschichte des Reiches im beginnenden 16. Jahrhundert entscheidend. Sie war die Schwester von Kurfürst Friedrich III. d. Weisen (Schutzherr von Martin Luther) und von dessen Amtsnachfolger Johann d. Beständigen (Einführung der Reformation, Führung des sich formierenden protestantischen Lagers im Schmalkaldischer Bund).
An der Seite ihres Gatten erlebte und unterstützte Christina dessen Kämpfe um den schwedischen Thron. 1501 bewährte sich die Königin militärisch. 8 Wintermonate lang ertrug sie mit Kindern, Dienerschaft und 1000 Mann Besatzung die Belagerung des Stockholmer Schlosses durch Johanns erbitterten Gegner Sten Sture (1440-1503). Der König war in Dänemark, um eine Gegenwehr zu Stures Armee aufzubauen. Seine Flotte kam jedoch zu spät, die 70 noch lebenden Soldaten sowie Christina und die Kinder waren bereits in Gefangenschaft. Christina in königlicher – in dem berühmten schwedischen Kloster Vadstena. 1503 kehrte sie nach Dänemark zurück. Zum Dank für ihre Befreiung stiftete Christina zu Kopenhagen ein Nonnenkloster vom Orden der Heiligen Clara.
Nach dem Tod des Gemahls 1513 betrieb sie die Verheiratung ihres Sohnes Christian II. mit Erzherzogin Isabella von Österreich (1501-1526), einer Enkelin von Kaiser Maximilian I. Nur mit Hilfe ihres Bruders, Kurfürst Friedrich v. Sachsen, gelang dieser Plan. Er half ihr auch, ihr vom Sohn vorenthaltenes Leibgedinge, also ihre Versorgung, zu bekommen.
Ein ähnliches Schicksal erfuhr ihre Tochter Elisabeth (s. Nr. 13), dem diese sich ebenso entschlossen stellte.