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Nr. 28 KASIMIR IV. Jagiello, König v. POLEN u. Großfürst v. LITAUEN

Kasimir IV. Jagiello, König v. Polen und Großfürst v. Litauen

Nr. 28 KASIMIR IV. Jagiello, König v. POLEN u. Großfürst v. LITAUEN

* 1427 Krakau                           † 1492 Hrodna (Grodno) / Krakau

1454 ∞ Elisabeth v. Österreich (s. Nr. 29)

Heiratsalter: ♂ 27 J. ∞ ♀ ca. 18 J. / Kinder: 13

Eltern: Nr. 56+57

Sophia Hedwigs Ur-Ur-Ur-Großvater mütterlicherseits: Venus statt Mars

 

Die ca. 50jährige Regierungszeit Kasimirs gilt als das „Goldene Zeitalter“ des Königreichs Polen. Wirtschaft und Kultur blühten auf und verbreiteten sich über ganz Europa. Das Land entwickelte sich zur Großmacht in Ostmitteleuropa, es reichte von der Ostsee und dem Deutschordensstaat bis zum Schwarzen Meer bzw. dem Osmanischen Reich, vom Großfürstentum Moskau bis zum Böhmerwald im Westen.[i]

1447 wurde Kasimir IV, seit 1440 Großfürst von Litauen, gekrönt. Damit entstand in Personalunion der gewaltige Länderkomplex Polen-Litauen, der besonders für die Politik der östlichen deutschen Reichsterritorien, so für Pommern und Brandenburg, unmittelbare Relevanz bekam.

Die Ehe mit der Habsburgerin und Königstochter Elisabeth war die erste der zahlreichen habsburgisch-jagiellonischen Ehebündnisse. Sie befriedete die frühere Konkurrenz um Böhmen und Ungarn. Mit den 13 Kindern aus der Ehe betrieb Elisabeth eine europaweit ausgerichtete dynastische Politik nach dem Motto „Kriege mögen andere führen, du glückliches Österreich heirate. Was anderen Mars gibt, gibt dir Venus.“ 

Bemerkenswert ist Kasimirs kluger Umgang mit dem litauischen Adel. Er stellte ihn dem polnischen gleich, was kulturell zur Annäherung und Verschmelzung beider führte.

1466 endeteim 2. Thorner Frieden die konflikthafte Beziehung zum Deutschen Orden, seit der Niederlage des Ordens in der Schlacht bei Tanneberg 1410 waren die Kämpfe nicht abgebrochen. Das Königreich Polen gewann wertvolle Teile des Ordensgebietes als „Preußen königlichen Anteils“. Dem Ordenshochmeister blieb das östliche Preußen als eine Art Lehen vom polnischen König. Aus dem starken, lange gefürchteten Deutschen Orden war eine kleine Regionalmacht im Osten geworden.[ii] 60 Jahre später führte der letzte Hochmeister Albrecht v. Brandenburg die Reformation ein, wandelte den Deutschordensstaat in ein weltliches Herzogtum um und leistet dem katholischen König von Polen Sigismund den Lehnseid. 


 


[i] Panzer, Marita A.: Hedwig. Die Braut der Landshuter Hochzeit. Regensburg 2020, S. 16.

[ii] Bues, Almut: Die Jagiellonen. Herrscher zwischen Ostsee und Adria. Stuttgart 2010, S. 88f.

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