Nr. 42 HEINRICH XVI., d. Reiche, Herzog zu BAYERN-LANDSHUT
Nr. 42 HEINRICH XVI., d. Reiche, Herzog zu BAYERN-LANDSHUT
* 1386 Burghausen † 1450 Landshut / Kloster Seligenthal
1412 ∞ Margareta v. Österreich (s. Nr. 43)
Heiratsalter: ♂ 26 J. ∞ ♀ 17 J. / Kinder: 6
Illegitime Kinder: mindestens 3
Sophia Hedwigs Ur-Ur-Ur-Großvater väterlicherseits . Der erste „Reiche“ Bayer
Wie mag die ständig klamme pommersche Herzoginwitwe auf die reichen bayrischen Verwandten geblickt haben – selbst über die Zeitdistanz von 150 Jahren?
Heinrich XVI. ist der erste der drei bayrischen „Reichen“ Herzöge. Legendär wurde Heinrichs Enkel Georg v. Bayern-Landshut durch seine prachtvolle Hochzeitsfeier (1475) mit der Jagiellonenprinzessin Hedwig. Die Hochzeit kostete stolze 60.766 Rhein. Gulden (ca. 12-13 Mill. €).[1] Vielleicht konnte Sophia Hedwig in der Wolgaster Schlossbibliothek in einer Chronik darüber lesen?
Den Grundstein für diesen Reichtum hatte Heinrich XVI. gelegt. Sein Land (Nieder)Bayern-Landshut war von den drei bayrischen Teilfürstentümern das größte und wirtschaftlich stärkste. Die Heirat seines Vaters mit Magdalena Visconti hatte zudem eine üppige italienische Mitgift eingebracht..
Ab 1405 herrschte Heinrich über 2/3 der bayrischen Lande, vor allem fruchtbares Bauernland. Durch den erfolgreichen Kampf gegen die bayrischen Verwandten (B.-Ingolstadt und B.-München) konnte er sein Territorium um mehr als das Doppelte vergrößern. Bei seinem Tod 1450 war es das mächtigste in Süddeutschland. Er hatte eine straffe Regierung aufgebaut, d.h. eine umfassende Kontrolle der Städte und Ämter. Effektive Verwaltungsstrukturen sicherten, dass das eingenommene Geld auch tatsächlich bei ihm ankam. Er gehörte zu den finanzstärksten Reichsfürsten. Last but not least war er ein sehr, sehr sparsamer Fürst.
Seine Reichtümer – sowie seine Gemahlin und seinen Gefangenen, den Ingolstädter Verwandten Ludwig VII – verwahrte Heinrich auf der Burg Burghausen. Dieser Ludwig war ein spezieller ‚Schatz’ – er hatte in Frankreich Kleinodien aus dem französischen Kronschatz im Wert von 100.000 Gulden ‚an sich gebracht’, die nun auch in Heinrichs Burgturm lagerten.
[1] Panzer, S. 50.