Nr. 43 MARGARETA/E v. ÖSTERREICH, Herzogin zu BAYERN-LANDSHUT
Nr. 43 MARGARETA/E v. ÖSTERREICH, Herzogin zu BAYERN-LANDSHUT
* um 1395 † 1447 Burghausen / Raitenhaslach
1412 ∞ Heinrich XVI., d. Reiche, Herzog zu Bayern-Landshut (s. Nr. 42).
Heiratsalter: ♀ 17 J. ∞ ♂ 26 J. / Kinder: 6
Sophia Hedwigs Ur-Ur-Ur Großmutter väterlicherseits: Der wohl verwahrte Schatz
Diese Braut ließ sich Heinrich etwas kosten. Den 28.000 Gulden Mitgift der Österreicherin standen 42.000 Gulden als Morgengabe gegenüber. Dass zwischen Verlöbnis (1405) und Hochzeit (1412) so viele Jahre vergingen, lag nicht nur am Alter der Braut. Grund war das außenpolitische Kalkül des Bräutigams. Das gute Verhältnis zum Nachbarn Österreich war das Herzstück seiner Territorialpolitik. Österreich wurde als treuer Bündnispartner vor allem gegen den Ingolstädter Bayernherzog, Heinrichs Feind, gebraucht (s. Nr. 42). Margarete war ein wichtiges, kostbares Instrument seiner Politik – ein Schatz!
Wann Margareta auf den Familiensitz, die massiv befestigte Burg Burghausen kam, ist nicht bekannt. Seit Mitte des 14. Jahrhunderts galt die Burg als Frauensitz. Die Ehefrauen, Witwen und ihre Kinder wurden dort ‚gesichert’‚ ‚geparkt’ oder verbannt – zu jeder Aufbewahrungsart gäbe es eine Geschichte. Gleichzeitig diente sie der Aufbewahrung des großen Vermögens der Bayernherzöge. Sie war also eine wahre Schatzkammer.
Alle drei „Reichen“ Herzöge, Vater, Sohn und Enkel, hielten sich nur sehr punktuell in Burghausen auf – vermutlich, um den ehelichen Pflichten nachzukommen. In Landshut, der Verwaltungsresidenz, frönte Mann seinen Leidenschaften für Spielen, Saufen und anderen ‚Lastern’. Glücklich dürfte Margarete auf der Burg nicht gewesen sein, ihre letzten Worte auf dem Sterbebett klingen verbittert: Sie wolle an der Seite des Ingolstädter Herzogs Ludwig VII., den Heinrich auf der Burg gefangen hielt (s. Nr. 42), begraben sein. So wie er wäre auch sie eine Gefangene auf Burghausen gewesen. Aus dem „sloss zu Purckhausen […] chom si nie piz an ir end des todes“.[i]
[i] Panzer, S. 55.