Nr. 54 ERNST, Kurfürst v. SACHSEN, Landgraf v. THÜRINGEN u. Markgraf zu MEISSEN
Nr. 54 ERNST, Kurfürst v. SACHSEN, Landgraf v. THÜRINGEN u. Markgraf zu MEISSEN
* 1441 Meißen † 1486 Colditz / Dom Meißen
1460 ∞ Elisabeth Herzogin v. Bayern-München (s. Nr. 55)
Heiratsalter: ♂ 19 J. ∞ ♀ 17 J. / Kinder: 7
Sophia Hedwigs Ur-Ur-Ur-Großvater mütterlicherseits: Das Haus Wettin ist Spitze
Ernst v. Sachsen begründete die ernestinische Linie der Wettiner. In der „Leipziger Teilung“ (1485) hatten er und sein Bruder Albrecht (albertinische Linie) das Kurfürstentum geteilt, das seit 1482 die Landgrafschaft Thüringen wieder einschloss. Ernsts Hauptsitz war Schloss Hartenstein in Torgau, Residenzort der Albertiner Dresden. Die ernestinische Landesuniversität Wittenberg wurde im 16. Jhd. durch Luthers und Melanchthons Wirken zum Zentrum reformatorischer Theologie und Impulsgeber für die konfessionspolitischen Umwälzungen auf dem Kontinent. Als Folge der Niederlage des protestantischen Schmalkaldischen Bundes 1547, angeführt von Ernsts Enkel, Kurfürst Johann Friedrich d. Großmütige und Landgraf Philipp v. Hessen, verloren die Ernestiner die Kurwürde und beträchtliche Teile ihres Herrschaftsgebietes an die albertinischen Verwandten. Daraufhin entwickelte sich ihr neuer Residenzsitz Weimar zum geistig-kulturellen Zentrum mit europäischer Ausstrahlung.
1464 begann die gemeinsame Landesführung der Brüder, wovon die Albrechtsburg auf dem Meißener Schlossberg zeugt. Sie sollte der gemeinsamen Hofhaltung und Landesverwaltung dienen. Die zunehmende Schriftlichkeit der Verwaltung machte eine feste Residenz als Zentrale nötig.
Grundlage für den Aufstieg des Hauses Wettin war der Reichtum durch den Bergbau: Zinnbergbau bei Altenberg, silberhaltige Kupfererze bei Annaberg, große Silberfunde am Schneeberg im Erzgebirge mit Stadtgründungen. Eine Reform der Finanzverwaltung und vom Hof abgelöste Verwaltungseinrichtungen, sicherten die effektive Verwertung der Ausbeute.
Die Gewinne wurden immer geteilt, auch nach der Landesteilung und dem frühen Tod von Kurfürst Ernst ein Jahr später. In den Jahren 1482-85 betrugen die jährlichen Einnahmen beider jeweils über 100.000 Gulden. Die Gulden sprudelten aus drei Quellen: Bergbau, Ämtererträge und Ungeld (Steuer auf Bier und Wein).