Nr. 56 WLADISLAW II. Jagiello, König v. POLEN
Nr. 56 WLADISLAW II. Jagiello, König v. POLEN
* 1351 Vilno / Vilnius † 1434 Krakau / Wawelkathedrale
(4) 1422 ∞ Zofia (Sonka) Holczańska (s. Nr. 57)
Heiratsalter: ♂ 71 J. ∞ ♀ 17 J. / Kinder: 2
Sophia Hedwigs Ur-Ur-Ur-Großvater mütterlicherseits: Stammvater einer mächtigen Dynastie
Mit Wladislaw II. Jagiello, litauisch Jogaila, beginnt die Reihe der Jagiellonenkönige auf dem polnischen Thron. Als Großfürst von Litauen (bis 1401) errang er durch die christliche Taufe und eine Ehe den polnischen Königsthron. 1386 (oder 1385) heiratete er die 13jährige polnische Königstochter Hedwig von Anjou, die seit zwei Jahren den Titel „König“ von Polen führte. Drei Wochen später krönte man ihn als Wladislaw II. Jagiello zum König von Polen. Daraufhin wurde das litauische Kernland christianisiert. Hauptzwecke dieser Personalunion waren die Abwehr der nach Ostmitteleuropa drängenden Habsburger sowie des Litauen bedrohenden expansiven Deutschen Ordens. Mit seinem Cousin Vitautas schuf Wladislaw die polnisch-litauische Union (Vertrag von Horodło 1413), die eine europäische Großmacht werden sollte.
Wladislaw musste vier Ehen eingehen, um die Dynastie bewahren zu können. Aus seiner 2. Ehe stammte die Tochter Hedwig. Da sie lange als Erbtochter galt, wurde sie eine der begehrtesten Partien bei den Reichsfürsten. Die Brandenburger Hohenzollern konnten den pommerschen Konkurrenten (s. Nr. 38) ausstechen, aber der mysteriöse Tod Hedwigs durchkreuzte alle Pläne. Die vierte Ehefrau Zofia (s. Nr. 57) hatte ihrem betagten Gatten doch noch die nötigen Söhne geboren. Man munkelte von Giftmord. Als die arme Hedwig 23jährig (1431) starb, war der Erbprinz Wladislaw III. sieben Jahre, der jüngere Prinz Kasimir vier (s. Nr. 26).
Lebenslang bestimmte die militärische und diplomatische Auseinandersetzung mit dem Deutschen Orden Wladislaws Politik. Die Ritter des Deutschen Ordens (1190 gegründet) umgab der Mythos der Unbesiegbarkeit. Das galt bis 1410, als die Schlacht bei Tannenberg dem ein Ende setzte. Das Ritterheer wurde schmählich geschlagen, der Niedergang des Ordens begann. Unter Kasimir kam es endlich zur Befriedung des Konflikts.